4. Juni 2021

Umsiedlung der Strohblume: Ein Azubi-Projekt

Unsere Bremer Auszubildenden Niklas Sellmeyer und Nils Burfeind (2. Lehrjahr) konnten ihre handwerklichen Fertigkeiten im Mai bei einem neuen Azubi-Projekt unter Beweis stellen.

Im Zuge des Bauvorhabens Scharnhorst-Quartier der Wohnungsgesellschaft Gewoba wurde eine gar nicht so alltägliche Entdeckung gemacht, denn auf dem Baugrundstück wurde das Vorkommen der gelbweißen Strohblume (Helichrysum luteoalbum) entdeckt. Diese Pflanze gehört zu den Arten, die mittlerweile sehr selten sind oder zwischenzeitlich sogar als ausgestorben galten. Um diese einjährige Strohblume zu erhalten, soll sie daher für die Zeit der Bauarbeiten auf einer anderen Fläche zwischenangesiedelt werden, um dann nach der Bauphase (ca. 5 Jahre) wieder im ursprünglichen Bereich angesiedelt zu werden. Eine Heimat auf Zeit sollen die Strohblumen auf einem wenig frequentierten Parkplatz der Gewoba in der Ichonstraße in Bremen-Huchting finden.

Dort wurden gleich drei unterschiedliche Teilflächen geschaffen, um den größtmöglichen Erfolg bei der Erhaltung der Pflanze zu erzielen. Ein perfektes Szenario für unsere Azubis, denn für sie war es eine gute Übung in Natursteinpflasterung, die ihnen im Landschaftsgärtner-Cup im September zugutekommen sollte.

Bevor es losgehen konnte, erhielten Nils und Niklas eine Ein- und Unterweisung für den Radlader von dem Bremer Kollegen Jörg Schwarz (links) und Alex Gacenbiller.

Unterstützt wurden die beiden von Ausbilderin am Standort Bremen Astrid Torrens, dem übergeordneten Ausbilder Florian Lau und dem Gärtnermeister Frank Müller (beim Pflastern).

Auf der ersten Teilfläche (ca. 46,50 m²) wurde lediglich das vorhandene Betonpflaster entfernt und abgeharkt und die von der involvierten Biologin M.Sc (Umweltbiologie) Andrea Gerken vom Planungsbüro ppr Freiraum +Umwelt, im Herbst des Vorjahres gesammelte Helichrysum-Saat ausgebracht. Die zweite Teilfläche (ca. 41,25 m²) wurde komplett aufgenommen inklusive Unterbau. Dort bauten unsere Azubis Natursteinschotter ein und pflasterten Granit-Kleinstein-Pflaster in Brechsand. In eine 1 cm breite Fuge wurde dann die Strohblumensaat eingebracht.

Die dritte Teilfläche (ca. 41,25 m²) musste zunächst abgefegt und von Wildwuchs befreit werden, hier hat die Biologin in Handarbeit die vorhandenen Fugen ausgekratzt und die Saat mit etwas Brechsand in die Fugen gedrückt. Alle Teilflächen wurden anschließend mit einem Bauzaun umfasst, um Vandalismus, Mülleintrag und das Parken von Autos zu verhindern.

Wir sind sehr gespannt, ob die Umsiedlung zum Erfolg führt und die seltenen Pflanzen erhalten bleiben!